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Reifen – wie breit ist zu breit?


 
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Doc²
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BeitragVerfasst am: 03.05.2018 20:07    Titel: Reifen – wie breit ist zu breit? Antworten mit Zitat

Wenn man die Bereifung von seinem Fahrzeug neu zusammen stellen möchte, wird man recht schnell über die Frage stolpern: Welche Reifenbreite sollte man wählen.
So breit wie Möglich, oder lieber so breit wie nötig?

Ich habe versucht dem ganzen rein rechnerisch auf die Schliche zu kommen und bin herrlich gescheitert, elastische Bauteile lassen sich eben nur bedingt erfassen.
Die tatsächliche Reifen-Aufstandsfläche konnte ich zwar messen, aber über die Annahme das die Flächenpressung immer die selbe sein muss und sich nur unterschiedliche Formen der Aufstandflächen ergeben, durch unterschiedliche Reifenbreiten, war kein Ergebnis zu erzielen.
Oder anders ausgedrückt, die Reifenaufstandfläche wird immer die Selbe sein, nur deren Form variiert mit der Reifenbreite – entsprechend keine Haftungsunterschied.

Das beantwortet aber nicht die Frage wie breit ist ideal.

So könnte man annehmen das umso geringer die Radlast, umso schmaler der Reifen.
Dem ist aber nicht der Fall, sonst würden Formel 1 Fahrzeuge auf Fahrradreifen fahren und LKWs auf Gummiwalzen welche breiter sein müssten als das Fahrzeug selbst.

Auch in der Annahme das sich die Oberfläche vom Reifen umso besser mit dem Untergrund verzahnen kann, umso stärker der Reifen auf die Straße gepresst wird, also um so höher die Radlast ist, würde nur bedeuten das umso schmaler um so besser ist.
Auch das ein Trugschluss, denn jeder weiß das ein breiter Reifen eine bessere Haftung erzeugt, sowohl beim Beschleunigen als auch beim Kurven fahren.

Damit war ich mit meinen Grundüberlegungen am Ende und die Frage steht weiter im Raum wie breit ist ideal?

Wenn man sich umschaut bei verschiedenen Fahrzeugherstellern und deren schnellsten Autos findet man schnell Reifen welche einem stutzen lassen.
So fährt ein Ford Mustang Shelby GT350R (2017) auf der Vorderachse 305 mm breite Reifen, hinten 315 mm. Hinten mag das ja noch Sinn machen, aber auf der Vorderachse?
Kaum ein anderes Auto kann da mithalten, nicht einmal eine aktuelle Corvette, hier sind es „nur“ 285er.
Nun könnte man argumentieren das diese Ami’s Sack schwer sind und die deswegen solche Reifen brauchen, aber mit um 1,6 t gesamt Masse ergeben sich Radlasten von 477 beziehungsweise 400 kg. So wie bei einem BMW M4 auch und der ist nur auf 265er unterwegs. Nun gut das sind Heck angetriebene Fahrzeuge und auch nur drei Beispiele.
Hier muss eine „Feldstudie“ gemacht werden – meine Überlegung.
Drum habe ich mal eben knapp 100 Fahrzeuge quer Beet, Kombis, Kleinwagen, Allrad, leichte und schwere in eine Liste mit Radlasten und Reifenbreiten gestopft und das ganze in Form eines Diagramms ausgewertet, Siehe Anhang.
Schön zu erkennen es ergibt sich eine recht dichte Wolke mit ein paar Ausreißern und einer klaren Tendenz.
Umso höher die Radlast umso breiter der Reifen.
Die Ausreißer sind es aber welche Interessant sind. Drum lohnt sich ein Blick auf die extremsten.
Porsche 911 GT3 RS von 2015, knapp unter 300 kg Radlast und ein 265er Reifen.
Opel Karl 1.0, ziemlich genau 300 kg Radlast und ein 195er Vorderreifen.
Beim Mercedes Benz AMG GT-R trägt ein 285er Reifen rund 390 kg.
Wenn man von diesen dreien die Radlast durch die Reifenbreite teilt erhält man Werte zwischen 1,1 und 1,5.
Bei jedem anderen untersuchten Fahrzeug liegt dieses Verhältnis eher gegen 2,0 oder darüber.
Ein Focus RS von 2016 erreicht 1,95, ein Seat Leon Cupra 300 1,8 und ein Honda Civic Type R ’18 1,76. Keines dieser Autos würde irgendjemand als langsam oder als typische Untersteuerer bezeichnen, trotzdem bietet der Karl gemessen am Gewicht einen breiteren Reifen.
Natürlich machen diese Daten keine Aussage über den Reifen selbst, wie sportlich dieser ist oder wie das Fahrwerk das Fahrverhalten unterstützt.
Trotzdem steht die Tendenz fest.
Auch ein XR2i 1.6 8V steht nicht schlecht da. Mit seinem 185er erreicht er ein Verhältnis von 1,59, ähnlich dem Fiesta MK7 ST200 welcher mit 1,65 sich nicht weit weg von ihm einsortiert.

Was könnte man nun als Erkenntnis aus dieser Betrachtung ziehen?
Breiter ist scheinbar immer besser, auch bei geringen Radlasten.
Die Verzahnung von Reifen und Straße scheint nicht unbedingt an die Flächenpressung gebunden, wobei dies aber ab einem bestimmten Wert sich umkehren muss.

Das sind alles nur sehr wage Aussagen an denen aber etwas dran sein muss.
Nicht ohne Grund verbaut Porsche 265er und Ford 305er Reifen auf Achsen die nicht einmal angetrieben sind.

Um Vorschläge wird gebeten: Wie sollte man am besten die Reifenbreite wählen?

_________________



Tabelle Gewicht zu Reifenbreite.PNG
 Beschreibung:
Jeder Punkt entspricht einem Fahrzeug Vorderreifen.
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 Angeschaut:  402 mal

Tabelle Gewicht zu Reifenbreite.PNG



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Alle Daten aus dem Diagramm als .txt zum selbst nachrechnen.

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BeitragVerfasst am: 07.05.2018 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Kurz: breiter ist besser für Vortrieb und Kurven (mehr Reibfläche!), aber schlechter für den Verbrauch (mehr Reibfläche!).
Und: Aquaplaning: je breiter desto eher (weil weniger Druck nötig).
Dazu kommen Verschleiß, unterschiedliche Kurvenradien innen und außen, Rotationsmomente, (Form-)Stabilität der Außenfläche, Kreiselmoment, Platz im Radhaus, Preis, ungefederte Massen, gebremste Massen...
Und die Optik!
Hier musst du "einfach" einen guten Kompromiss finden.

Bei Zweirädern kommt noch die Kurvenlage hinzu, deshalb sind die auch im Querschnitt fast rund und damit nicht beliebig (wirksam) verbreiterbar.

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