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Auf in die Wüste


 
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Doc²
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BeitragVerfasst am: 14.04.2025 13:29    Titel: Auf in die Wüste Antworten mit Zitat

Ich wurde ja schon oft genug in die Wüste geschickt – nun wird es Zeit dort auch mal hinzufahren.
Als desjährige Reise hatte ich die glorreiche Idee die Sahara, oder zumindest einen kleinen Teil davon, zu bezwingen. Aber nach dem diese ja auf einem anderen Kontinent liegt und die aktuelle (04.25) Reiseempfehlung vom Auswertigenamt für Ost-Marokko nicht ganz so einladend klingt, habe ich eine europäische Alternative gesucht und gefunden. In Spanien gibt es eine kleine Region, welche als Wüste von Tabernas als die trockensten Region Europas gilt und auch die Definition von Wüste trifft. Also auf nach Spanien…

Natürlich könnte ich mich jetzt in einen Flieger nach Spanien setzen und vor Ort für ein paar Tage einen Mietwagen nehmen, aber das wäre ja viel zu langweilig.
Viel interessanter wäre es doch mein aktuelles Reisegefährt umzubauen, also Offroad-tauglich zu machen, und mit meinem Dachzelt die rund 3500 km in kleinen interessanten Sprüngen zu erfahren.

Ich möchte nun im Folgenden auf die verschiedenen wichtigen Überlegungen und Eckpunkte der Reise grob eingehen. Wenn dazu genauer Erklärung gewünscht sind stehe ich gerne zur Verfügung.

Ablauf / Routenplanung:
Zwischen Brandenburg, dem Startpunkt, bis zur Wüste Tabernas, in Spanien, liegt eigentlich nur Frankreich, aber trotzdem mehr als genug zu entdecken. In Deutschland werde ich über Stuttgart, hier wird die erste Übernachtung sein, bis Mühlhausen (F) viel Autobahn fahren. In Frankreich, so ist der Plan, will ich aber keine Autobahnen mehr nutzen. Zum einen wegen den Mautkosten, zum anderen, weil ich glaube Frankreich besser entdecken zu können wenn ich Nebenstrecken nutze.
Die dritte Übernachtung wird bei Monaco sein um mich dort einmal genauer umzuschauen. Anschließend geht es die „Côte d’Azur“ entlang und weiter bis nach Montpellier und am nächsten Tag bin ich bereits in Spanien und übernachte bei Barcelona.
Die nächste Etappe wird etwas entspannter, den bis nach Valencia ist es nicht ganz so weit und in Spanien kann und will ich wieder die Autobahn nutzen, nicht aber ohne auch hier Abstecher in die nicht so gut erschlossenen Regionen zu machen, oder mit anderen Worten – mal schauen wie die Waldwerge aussehen und was es noch so für interessante Straßen gibt.
Die folgende Etappe bringt mich bereits zu meinem Ziel und auf einem der ältesten Campingplätze in Spanien, bei Almeria, werde ich so gar zwei Nächte bleiben. So habe ich einen ganzen Tag Zeit die Wüste von Tabernas und die nähere Umgebung zu erkunden.

Den Rückweg habe ich auch individuell ausgelegt. Um wieder nach Frankreich zu kommen nehme ich mir wieder zwei Tage Zeit. Über Madrid geht es zu den Pyrenäen. Noch auf der Spanischen Seite habe ich ein Zeltplatz gefunden welcher umgeben von den bis über 3000 Meter hohen Bergen liegt. Die „Bergetappe“ am nächsten Tag, hin zur Atlantikküste, in die nähe bei Bordeaux, wird sicher spannend.
Von hier aus liegt wieder ganz Frankreich vor mir was ich in zwei großen Sprüngen bis an die Deutsche Grenze wieder durchfahren will. Anschließend noch die Heimreise quer durch Deutschland.

Das will ich sehen:
Wie schon in der Routenplanung erwähnt ist es mir wichtig Stuttgart mal wieder zu besuchen, wenn auch nicht für lang. Auch Monaco, mit der weltberühmten Formel 1 Rennstrecke, will ich mit meinem kleinen Klapprad versuchen entlang zu fahren. Die Rundenzeit werde ich dann im Reisebericht angeben.
Nizza und Cannes kann ich kaum aus dem Weg gehen, deswegen nehme ich das auch voll mit. Ich bin gespannt ob ich Nizza aus dem Konsolenspiel Driver 3 wiedererkenne. Leider reicht die Zeit nicht um in Marseille die Film Orte der Taxi Reihe und dem Transporter Film zu entdecken.
Was kann es schöneres geben als an der Mittelmeerküste entlang zu fahren. Wenn ich bis jetzt noch nicht genug davon bekommen haben werde, wird mich Tag fünf damit sättigen.
In Spanien will ich Offroad fahren – dafür habe ich das Auto umgebaut/angepasst und entsprechend werde einige Schotterpisten zwischen die Autobahnetappen eingestreut. Mit dem Höhepunkt der Wüste von Tabernas. Mir sind dabei die eingeschränkten Möglichkeiten meines Ford Fiesta Mk8 bewusst, aber nach intensiver Recherche der Bedingungen vor Ort bin ich zuversichtlich bei meinem Gefährt.
Über die Pyrenäen habe ich schon einiges Gehört und da die Berge in Brandenburg nicht ganz so beeindruckend sind, freue ich mich auf die Überquerung dieser Gebirgskette. Entsprechend habe ich auch eine anspruchsvolle Route, aber nicht Offroad, herausgesucht.
Theoretisch hätte ich auch ohne einen Atlantik Besuch die Heimreise verkürzen können, aber darum geht es nicht. Deswegen steht dieser nun auch auf der Liste.

Fahrzeug Umbauten / Ausstattung:
Mein Ford Fiesta Mk8 (Bj. 10.18') ist nun schon ein wenig in die Jahre gekommen, was ihn für mich aber nicht schlechter macht, dafür aber die Angst die nächste Hauptuntersuchung aufgrund von einem erneuten Rußpartikelfilterdefekt nicht zu besteh. Ob ich eine erneute Reparatur machen werde weiß ich stand heute noch nicht, denn es kann durchaus sein das diese teure Schwachstelle das Ende für unserem gemeinsamen Weg bedeuten kann. Solang ich das Auto noch habe, will ich es so nutzen wir ursprünglich auch gedacht – zum Reisen.
Bei der Tour zum Polarlicht hatte ich neben guten Winterreifen, Schneeketten und Schmutzfängern keine größeren oder teureren Umbauten vorgenommen.
Das ist nun anders. Weil ich recht günstig und einfach an ein Fiesta (Mk8) Active Fahrwerk gekommen bin, habe ich diese 10 mm Höherlegungsfedern verbaut. Wobei mir bewusst ist das die Campingausstattung im Fahrzeug diesen Vorteil wieder aufheben wird. Auf 15 Zoll Felgen habe ich leicht größere Offroadreifen verbaut welche aufgrund der abgelaufenen Winterreifen Norm auch ein Sonderangebot waren. Diese runderneuerten Reifen haben zwar eine erhöhte Profiltiefe, von über 10 mm, leider aber keine verstärkte Flanke. Aufgrund von der Bauart der Reifen würde diese aber ohnehin kaum zum Tragen kommen.
Ein Unterfahrschutz aus Stahl, unter Motor und Getriebe, dient genauso dem Schutz wie eine Folierung vom unteren Fahrzeugbereich.
Weitere Umbauten in eigentlichen Sinne habe ich nicht vorgenommen, wohl aber zusätzliche Ausstattung. Zwei Luftpumpen sind mit dabei, eine elektrisch, eine manuell, auch für das Fahrrad, welches ich im schlimmsten Fall losschicke um Hilfe zu organisieren.
Abschleppseil, Ersatzrad mit Montagezubehör, ein paar Werkzeuge, eine Säge, Feuerlöscher sowie weitere Kleinigkeiten liegen auch im Kofferraum
Zur Navigation nutze ich wieder meine selbst erstelle Routenplanung, welche in Skandinavien auch schon sehr gut funktioniert hat, aber als Zusatz auch noch digitale und analoge Karten, welche ich wahrscheinlich nicht brauchen werde, aber vielleicht zu Absicherung mitlaufen / offen lasse.

Camping Ausstattung:
Hotelübernachtungen sind keine geplant. Mein Dachzelt soll mich auf diesen 14 tägigen Trip beherbergen. Da ich ausschließlich auf Campingplätzen übernachte, denke ich das ich die Grundlegenden Komfortausstattung immer zur Verfügung haben werde. Mein Kocher und die bewährte Küchenausstattung sind natürlich auch mit dabei. Ich gehe davon aus das ich in Frankreich und Spanien jederzeit an Proviant aufstocken kann, falls mir was ausgeht. Wasser, sowohl zum Trinken in Flaschen, als auch im kleinen Kanister zum Waschen, ist auch dabei.
Feuer machen und Grillen ist nicht geplant.

Vorbereitung:
Die Vorbereitung umfasst im Grunde zwei größere Punkte zum einen die theoretische Vorbereitung in Form von Recherche, Routenplanung und Zeltplatzsuche zum anderen die Praxis. Das heißt das erlernen und verstehen von Offroad Fahrtechniken.
Meinen Fiesta für Camping vorzubereiten ist nichts Neues für mich und hier kann ich mich auf die bewerte Technik und Ausstattung verlassen.
Die Routenplanung ist, speziell in Frankreich, für mich sehr aufwendig und hat einiges mehr an Zeit gebraucht als das für Skandinavien der Fall war. Aber auch Spanien mit den Offroad Etappen stellt eine Herausforderung dar, weil ich hier Kartenmaterial von diversen Quellen nutzen musste, bis hin zu Satellitenbildern, auf denen Straßen zu erkennen sind, welche nicht mehr eingezeichnet, oder erfasst sind.
Speziell das Offroad fahren habe ich „geübt“ seitdem die groben Winterreifen montieret sind. Deren schwächen, zum Beispiel höhere Geschwindigkeiten und schlechte Abrollkomfort, konnte ich schnell erfahren. Deren Stärken auf losen Untergrund gleichen deren Nachteile für mich leicht aus, weil diese während dieser, und der nächsten Reise, im Vordergrund stehen. Höhere Geschwindigkeiten, also 100 km/h und mehr, sind mit dem Dachzelt ohnehin nicht Sinnvoll. Insofern passt die Ausstattung zusammen.
Das Fahren in wüstes ähnliches Bedingen lässt sich in der Lausitz leicht üben. Dabei habe ich mit Reifenluftdrücken genauso Erfahrungen gesammelt sowie mit Bodenfreiheit, Geschwindigkeiten und Schwung. Der geringe Böschungswinkel Vorn stellt dabei das größte Problem dar. Zu hoffen bleibt das die Gewichtsverteilung auch mit Campingausstattung Frontlastig bleibt, so das die Räder immer genug Bodenhaftung haben – das werde ich aber vor Fahrtantritt noch einmal prüfen.

Die Reisevorbereitungen sind noch nicht ganz abgeschlossen, aber wenn es in ein paar Tagen losgeht, werde ich wohl alles zusammen haben. Wenn ich wieder zurück bin werde ich wieder Reiseberichte mit Fotos für jeden Tag hier online stellen – ich bin gespannt was ich alles erleben werde und dann berichten kann.

Im Anhang sind noch ein paar Aufnahmen aus Google Maps welche ich bei der Recherche gefunden habe.

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Campingplatz & Pyrenäenpass.jpg
 Beschreibung:
Ich bin gespannt ob ich auch noch auf Schnee treffen werde. Das Berg-Panaorama von diesem Campingplatz könnte kaum besser sein
 Dateigröße:  1.91 MB
 Angeschaut:  66 mal

Campingplatz & Pyrenäenpass.jpg



Küstenperspektive.jpg
 Beschreibung:
So kann die Küste am Mittelmeer aussehen. Auf genau dieser Straßen werde ich lang kommen.
 Dateigröße:  1.36 MB
 Angeschaut:  85 mal

Küstenperspektive.jpg



Campingplatz bei Almeria & Einheimische.jpg
 Beschreibung:
Hier werde ich zwei Nächte bleiben und so fahren die Einheimischen in die Wüste.
 Dateigröße:  1.59 MB
 Angeschaut:  67 mal

Campingplatz bei Almeria & Einheimische.jpg



Wüste von Tabernas.jpg
 Beschreibung:
Klar ersichtlich sind die Straßen durch die Wüste, aber nicht in jeder Karte verzeichnet.
 Dateigröße:  1.52 MB
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Wüste von Tabernas.jpg


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BeitragVerfasst am: 23.04.2025 19:03    Titel: Antworten mit Zitat

Dann wünschen wir alle mal viel Spaß, drücken die Daumen das alles gut geht und sind gespannt auf die Reiseberichte. Daumen Hoch
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mfg Michael

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BeitragVerfasst am: 09.05.2025 11:39    Titel: Ich bin wieder daa Antworten mit Zitat

Tatsächlich bin ich nun schon einige wenige Tage wieder zurück aus Spanien und Frankreich.
Die Reise war die bisher aufwendigste und "beste", falls es so etwas gibt, meines Lebens. Aber ich denke/hoffe da kommt noch mehr.
Alles hat ohne Blech- und Personen-Schäden geklappt.
In den letzten Tagen war ich noch mit der Nachbereitung, Aufbereitung und dem Aufräumen beschäftigt, aber in den nächsten Tagen werde ich meine Reiseberichte hier nacheinander veröffentlichen.

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250429 Ziel erreicht.JPG
 Beschreibung:
Eine kleine Vorschau.
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250429 Ziel erreicht.JPG


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BeitragVerfasst am: 11.05.2025 11:53    Titel: Reisetag 1 (Dienstag) Antworten mit Zitat

Gegen kurz nach 10 Uhr habe ich mich auf die erste Tagesetappe gemacht.
Der Weg war mir noch gut bekannt, denn nach Stuttgart bin ich bis 2015 öfter mal gefahren.
Die knapp 600 sollten also kein Problem zu finden sein, aber es stellet sich heraus das schon in Brandenburg der erste Stau und Stockende Verkehr auf mich wartete.
Die Reisezeit war am ersten Tag mit 9 Stunden nicht zu lang, wenn auch bemerkenswert.
Geschuldet war die Geringe Durchschnittgeschwindigkeit nicht nur dem Verkehr, auch das Dachzelt verhinderter höhere Geschwindigkeiten. 94 km/h war meine Höchstgeschwindigkeit. Auf zweispurigen Autobahnen habe ich die LKW hinter denen ich her fuhr nicht überholt.
Das ganze hatte aber seine gute Seite, so blieb der Verbrauch bei 4 l/100 km.
Eine laute und farbenfrohe Überraschung erwartete mich in Stuttgart. Auf den Wasen war ein Frühlingsfest mit Riesenrad und anderen Fahrgeschäften, sowie Festzelten mit Lifemusik und es gab auch noch mehr zu entdeckten, stellte ich fest, als ich über den Platz lief.
Entsprechend war auf dem Campingplatz direkt daneben auch „Stimmung“.

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Tag 1 (1).JPG
 Beschreibung:
Mein "Zuhause" für die nächsten Tage. Ein Fiesta Mk8 mit Campingausstattung im Kofferraum und Dachzelt.
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Tag 1 (1).JPG



Tag 1 (2).JPG
 Beschreibung:
Das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart bei Sonnenuntergang.
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Tag 1 (2).JPG



Tag 1 (3).JPG
 Beschreibung:
Das Frühlingsfest in Stuttgart und der Neckar.
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Tag 1 (3).JPG


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BeitragVerfasst am: 11.05.2025 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zählt ein Auto mit Dachzelt eigentlich als Wohnmobil, also dürfte man damit auf entsprechende Stellplätze?
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BeitragVerfasst am: 12.05.2025 09:57    Titel: Antworten mit Zitat

Per, Du nimmst schon vorweg was die nächsten Tage passieren wird.
Die Einstufung von meinem Gefährt ist auf fast jedem Campingplatz anders gewesen. Ich wurde sowohl als Zelt, also auch als Wohnmobil eingeordent.
Tatsächlich entscheident ist aber eher der Umstand ob ich mein Abwasser auffange, oder nicht. Denn dies gibt mir noch einmal andere Möglichkeiten, die man in einem Zelt, ohner Ähnlichem wie Dachzelt, halt nicht selbstverständlich hat.

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BeitragVerfasst am: 13.05.2025 21:53    Titel: Reisetag 2 (Mittwoch) Antworten mit Zitat

Die Nacht war, wie zu erwarten war, recht unruhig. Irgendwann war zwar das Abendprogram vom Stuttgarter Frühlingsfest zu ende, aber schon kurz darauf begann der Berufsverkehr. Zu dem war es in der Nacht auch noch recht frisch geworden. Mit den ersten Sonnenstrahlen bin ich dann aufgestanden und habe nach einer kleinen Runde zum nächsten Laden auch schon den Campingplatz verlassen.
Stuttgart aber noch nicht, denn eine Stadtrundfahrt, zu den alten, mir immer noch gut bekannten Orten, musste auf jeden Fall noch drin sein.
Gegen 10:30 Uhr war ich denn endlich auf der Autobahn Richtung Karlsruhe / Frankreich und rund 470 km lagen vor mir.
Über eine Sache habe ich mich noch ein wenig geärgert, denn ich wollte noch zu einer Bank um Geld abzuheben. Aber ich dachte mit den 200 Euro in meinem Portmonee wird das schon irgendwie klappen – oh, da habe ich mich sehr getäuscht, werde ich in den nächsten Tagen merken.
Nach einem letzten deutschen Tankstopp habe mich über die Grenze und auf die französische Autobahn gewagt. Für Frankreich und Spanien habe ich meine Routenplanung etwas genauer und feiner gemacht als für Deutschland. Diese Informationen passend zum Straßenverlauf vom Papier abzulesen ist mir zunächst nicht ganz einfach gefallen, aber als ich schlussendlich die Autobahn verlassen habe, um die Maut zu vermeiden, hatte ich den dreh raus.
Die D39 ab Saint-Hippolyte war ganz sicher das Höhepunkt des Tages, wenn auch im späteren Verlauf ein paar Höhenmarken 850 m angaben.
Hier oben spürte ich deutlich den Leistungsverlust von meinem kleinen Diesel, den ich nun erst ab 1500 U/min sinnvoll nutzen konnte.
Kalt, zwischen 7 und 9 Grad, dazu noch windig und ab Nachmittag regnerisch, das ist kein Campingwetter. Die böse Überraschung war aber als ich vor verschlossenen Toren an meinem Zielcampingplatz stand. Zwar war direkt gegenüber ein Wohnwagenstellplatz, aber der nützte mir wenig ohne Sanitäreinrichtungen. Auch durfte ich dort als "Zeltnutzer" nicht stehen.
Trotzdem schaute ich mir diesen genauer an, sprach noch mit einem älteren deutschen Pärchen über meine Misere und machte mich dann auf die Suche nach einem Stellplatz für die Nacht. Im letzten Ort vorm Ziel hatte ich einen Stellplatz gesehen, dieser war aber, wie zwei weitere und ein Hotel geschlossen. Auf meinem Weg entdeckte ich Hinweißschild „Campingplatz“. In meiner Karte war dieser auch verzeichnet und dort wurde ich dann aufgenommen. Nur die Sprachbarriere kam hier zum Vorschein. Letztendlich hat es aber geklappt, kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Das war ein langer Tag.

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Tag 2 (1).JPG
 Beschreibung:
Diesen wunderbar gefärben Hang musste ich einfach im bild festhalten.
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Tag 2 (1).JPG



Tag 2 (2).jpg
 Beschreibung:
Zum Glück habe ich mir viele Kreuzungen vorher angeschaut bei Google Maps, so wusste ich genau das ich hier links abbiegen musste.
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Tag 2 (2).jpg



Tag 2 (3).JPG
 Beschreibung:
Zwar am nächsten Morgen aufgenommen, aber letztendlich sah so mein Lager für diese Nacht aus.
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Tag 2 (3).JPG


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BeitragVerfasst am: 15.05.2025 19:20    Titel: Reisetag 3 (Donnerstag) Antworten mit Zitat

Für so eine Reise, wie ich sie gerade mache gibt es nicht das perfekte Fahrzeug. Nichts hat das deutlicher gezeigt wie der heutige Tag.
Während ich im Regen meine Dachzelt leer geräumt und alles abfahrbereit gemacht habe, dachte ich mir, ein Wohnwagen währe eine bessere Wahl gewesen, und auch wärmer in der Nacht.
Während ich über die Ausläufer der Seealpen fuhr hätte ich mir gerne ein wenig mehr Leistung gewünscht. Denn auf den bis zu 1175 Meter hohen Pässen blieb meinem kleinen Diesel doch ziemlich die Luft weg.
Dafür waren die Aussichten, welche ich im Lauf des Tages hatte, sensationell. Ich hätte gerne alles in Bilder festgehalten. Das ging aber nicht, denn zum einen können Bilder nie ein ganzes Bergpanorama, oder eine sich über viele Kilometer windende Bergstraße, entlang von Schluchten und Bächen, wiedergeben, zum anderen saß mir die Zeit im Nacken. Ich war wirklich zügig unterwegs, die Einheimischen fuhren mich nicht mehr davon, trotz des frühen aufbrechend gegen 8 Uhr war ich erst gegen 22 Uhr am Zeltplatz. Mit einem schnelleren, leichteren und besser auf die kurvigen Bergpisten abgestimmten Fahrzeug hätte ich bestimmt das Tempolimit öfter erreicht. Meine Streckenempfehlung des Tages: wenn es ums Panorama geht dann die D60 von La Tour-de-Meix Richtung Süden und wenn es ums fahrerische geht dann die N85 -> N202 -> D6202 -> M6202 von Chateauredon bis Saint Martin-du-Var. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten welche Google angibt liegen bei 60 km/h oder darunter - so toll sind die Straßen.
Diese Bergstraße, welche sich entlang der Felswände windet und Kurve auf Kurve immer wieder neue Aussichten, aber auch Ideallinien eröffnet, hätte auch aus einer Simulation sein können. Ich hätte es geglaubt. Tatsächlich war es aber real und die Straßenbaukünstler müssen Motorradfahrer im Sinn gehabt haben als sie diese Straße so für den aktuellen Verkehr umgebaut haben.
Als ich zur späten Stunde am Campingplatz völlig übermüdet und geschafft ankam, gab es direkt die nächst schlechte Überraschung. Weil der Platz ausgebucht war, gab es keinen Einlass mehr. Nach kurzer Suche entschieden mich in den Wald zu stellen.

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Tag 3 (1).JPG
 Beschreibung:
Ein Panorama von der erste Streckenempfehlung.
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Tag 3 (1).JPG



Tag 3 (2).JPG
 Beschreibung:
Alpenidyll
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Tag 3 (2).JPG



Tag 3 (3).JPG
 Beschreibung:
Ich mag Berge und kurvige Bergstraßen. Das möchte ich wieder erleben.
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Tag 3 (3).JPG


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BeitragVerfasst am: 16.05.2025 07:14    Titel: Re: Reisetag 3 (Donnerstag) Antworten mit Zitat

Doc² @ 15.05.2025 19:20 hat folgendes geschrieben:
Für so eine Reise, wie ich sie gerade mache gibt es nicht das perfekte Fahrzeug. Nichts hat das deutlicher gezeigt wie der heutige Tag.
Während ich im Regen meine Dachzelt leer geräumt und alles abfahrbereit gemacht habe, dachte ich mir, ein Wohnwagen währe eine bessere Wahl gewesen, und auch wärmer in der Nacht.

Also ein ausgebauter "Hundefänger" mit etwas mehr Leistung?!

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BeitragVerfasst am: 16.05.2025 17:44    Titel: Antworten mit Zitat

Der "Hundefänger" müsste dann aber unter 1,9 m Höhe sein, um Wohnwagen-Beschränkungen zu umgehen, und trotzdem Geländegänging - siehe Wüste.
Aber warum die ganze Luft im inneren des Fahrzeuges durch die Gegendfahren, wenn es auch ein Dachzelt könnte auf einem PKW, welcher aber auch nicht Geländegängig wäre.
Ich dachte an einen Jeep Cherokee siehe Wikipedia, gab es auch mit bis zu 190 PS, aber ob man darin schlafen kann weiß ich nicht so recht, denn mit Dachzelt wäre er wieder zu hoch, wenn auch nur knapp.
Wenn man auf den Offroadteil verzichtet wäre ein Kombi, zum Beispiel ein Ford Mondeo, eine praktische Wahl. Oder man nimmt was sportliches, schläft in Hotels und hat halt meist nicht die Möglichkeit dort zu sein wo man gerne möchte. Beziehungsweise ist den Hotelbedingungen ausgeliefert.

Aber meine Gesichte geht ja noch weiter...
Vielleicht ergibt sich ja gar keine Notwendigkeit was am Status Quo zu ändern.

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BeitragVerfasst am: 17.05.2025 20:22    Titel: Reisetag 4 (Freitag) Antworten mit Zitat

Ich hatte glück und wurde nicht im Wald entdeckt. Gegen 7 Uhr war ich aber auch schon wieder weg und habe nichts hinterlassen außer meinen Reifenspuren.
Bei der Abfahrtskontrolle habe ich mir mein grobstolliges Profil etwas genauer angeschaut. Dieses hat die flotten Bergetappen von Gestern gut verkraftet, besser als ich dachte.
Der frühmorgendliche Berufsverkehr von Monaco und auch die Fahrweise der Einheimischen auf den engen Bergsträßchen, hat mich meine Idee, mit dem Fahrrad Monaco anzuschauen, überdenken lassen. Runter zu sind einige Radfahrer mit über 40 km/h mir davon gefahren und rauf zu hätte ich schieben müssen. Außerdem stellte sich heraus das die meisten Straßen so eng sind das es keinen Bürgersteig, oder etwas Ähnliches gibt. Drum war nun der Plan von West nach Ost Monaco zu durchqueren auf einem Teil der Formel 1 Strecke.
Durch dass Wirrwarr der Straßen steuerte ich recht Zielsicher, bis ich dann doch einmal falsch abbog und auf einem Umfahrungstunnel aus Monaco heraus fuhr. Umdrehen war unmöglich da der stadteinwärts fahrende Verkehr die Straßen verstopfte.
Bis Nizza habe ich die dicht bebaute Küstenregion bestaunt. Meine kleine Stadtrundfahrt durch Nizza, Nice auf Französisch, war natürlich nicht wie im Spiel, aber es ist beeindruckend wie viel ich wieder erkannte aus der digitalen Welt. Hier ging mir alles viel zu schnell und ich hätte hier gerne noch ein wenig länger verweilt.
Aber nach Nizza wollte ich Strecke machen um nicht wieder so spät am Campingplatz anzukommen und habe mich auf den Weg zur Autobahn gemacht. Dorthin habe ich, spontan anhand meiner Karte, gefunden, was aber nicht ganz so einfach war und die kurvigen Bergstraßen haben mich gefühlt wieder ewig aufgehalten. Heute kann ich den Streckenverlauf auf einer Karte aber nicht mehr wieder finden.
20 Euro Maut später hat mich die Autobahn schon fast ans Ziel gebracht.
Um Montpellier habe ich dann den Weg, wie geplant, an der Küste entlang gewählt. Den „freien“ Nachmittag habe ich genutzt und bin mit meinem Fahrrad vom Campingplatz zum Mittelmeer gefahren. Was für eine salzige Brühe. Den Pelikanen scheint es aber zu gefallen.
Als Fazit vom heutigen Tag kann ich sagen Monaco ist auf jeden Fall eine Reise wert, aber nicht weil es so schön, sauber oder einladend ist, sondern einfach nur weil hier alles so dicht gedrängt ist das es einen regelrecht erschlägt und erdrückt – sehr beeindruckend. Dieses scheinbare Chaos einmal zu erleben, so wie das bergige Umland, ist auf jeden Fall ein Besuch wert.
Am Abend habe ich mich sehr auf die Dusche gefreut, denn nach der kalten Nacht in Montigny-sur-l’Ain und dem Wildcamping in den Bergen über Monaco war dies nun der erste Campingplatz in Frankreich bei dem alles geklappt hat wie geplant. Heute habe ich auch zur kurze Hose gewechselt, bei Temperaturen bis zu 26 °C stellt sich schon ein Sommergefühl ein.

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Tag 4 (1).JPG
 Beschreibung:
Im Stop'n'Go-Verkehr von Monaco habe ich den Moment genutzt um ein Foto zu machen.
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 Angeschaut:  10 mal

Tag 4 (1).JPG



Tag 4 (2).JPG
 Beschreibung:
Freilebende Flamigos habe ich zum ersten mal gesehen.
 Dateigröße:  130.08 KB
 Angeschaut:  6 mal

Tag 4 (2).JPG



Tag 4 (3).JPG
 Beschreibung:
Die flachen Seen hinter der eigentlichen Mittelmeerküste sind über Kanäle miteinander verbunden und erschließen so die vorgelagerten Orte.
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 Angeschaut:  3 mal

Tag 4 (3).JPG


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BeitragVerfasst am: 19.05.2025 20:12    Titel: Reisetag 5 (Samstag) Antworten mit Zitat

Der Start in Tag begann etwas verzögert, weil ich meine Schrankenkarte und Duschmarke vom Campingplatz erst 9 Uhr, wenn der Empfang wieder geöffnet ist, abgeben konnte, um meine Kaution dafür wieder zu bekommen. Da ich aber schon gegen 8 Uhr Abreise fertig war, ergab sich eine Stunde mit der ich nicht so recht wusste etwas anzufangen.
Frühstücken, war dann der Gedanke der mir dazu eingefallen ist – würde ja auch zur Uhrzeit passen. Da ich aber auf keinen Fall von Stechmücken umschwärmt auf dem Campingplatz essen wollte, bin ich zum Strand gefahren, nicht aber vorher noch beim örtlichen Obst und Gemüsehändler zu halten.
Da Südfrankreich auch ein Obst und Gemüse Anbaugebiet ist, war alles frisch vom Feld oder der Plantage. Das hatte ich auch schon am Vortag gesehen und gekostet. Und so saß ich schon wenig später am Strand, wusch meine frischen Erdbeeren mit salzigen Meerwasser und aß noch eine weitere saftig reife Mandarine. Alles direkt vom Erzeuger. Natürlich habe ich auch noch was für den Folgetag übrig gelassen und etwas mehr mitgenommen.
Als es dann endlich los ging habe ich mich noch einige Kilometer entlang der Küste bewegt bis ich schlussendlich durch Beziers musste. Meine Routenplanung war in dem Punkt eindeutig und ich konnte auch nichts Sinnvolles spontan umplanen. Anschließend ging es dann auf der Autobahn ähnliche Landstraße (D914) recht schnell und ohne Umwege durch die Landschaft. Das war weder besonders schön noch habe ich viel gesehen, außer der Straße. Drum habe ich es sehr genossen als es wieder an der Küste ein paar kurvige Straßen gab welche meine Routenplanung sinnvoll verbunden hat.
Ich habe mich auch schon auf die letzte Etappe nach Spanien gefreut, denn diese sah auf der Karte besonders viel versprechend aus. Mit dem Gedanken das dies aber vermutlich die letzte Gelegenheit sein würde mich auf den französischen Bergstrassen zu bewegen, habe ich die D86 noch zusätzlich unter die Räder genommen. Dieser Bergpfad entlang und mittendurch die Weinreben war sicherlich ursprünglich eher als Wirtschaftsweg geplant und nicht als Verbindung von Collioure nach Banyuls-sur-Mer, hat sich aber für mich als der beste Umweg des heutigen Tages herausgestellt. Auf den ersten 12 Kilometer, von 17, hat diese scheinbar frisch asphaltierte Straße keinerlei Fahrbahnmarkierungen, dafür war die Straße zu schmal. Außerdem ging es so steil herauf und herab und durch die Serpentinen das ich nur den erste und zweiten Gang nutzen konnte. Die Aussichten in die Täler hinein, zum Meer, und den kleinen Ortschaften waren so malerisch das mich das regnerisch Wetter und der starke Wind auf den bis über 600 Meter hohen Pfaden nicht gestört hat. Ich bin aus dem staunen nicht heraus gekommen bei jeder Kurve aufs Neue. Als ich wieder am Meer angekommen war hat sich die Charakteristik der D914 komplett gewandelt, hin zu dem was ich noch aus den Seealpen im Gedächtnis hatte, auf dem Weg nach Monaco, und die Orte entlang des Weges hätten kaum mehr Mittelmeerflair haben können – war ja schließlich auch Südfrankreich am Mittelmeer.
Die französisch-spanische Grenze war ein schönes Beispiel dafür wie schön Europa zusammengewachsen ist, denn die alten Grenzanlagen waren bereits komplett verfallen und von Graffitis übersprüht.
Auf der spanischen Seite endete die so schön Kurvige Straße mit dem auslaufen der Gebirgskette und anschließend hatte ich für knapp 200 km nur noch Autobahn und Autobahnähnliche Straßen vor mir. Der immer wieder einsetzende Regen störte mich nicht. Als ich auf dem Campingplatz gegen 19 Uhr ankam war es trocken und mit einem Spaziergang zum Meer habe ich dann den Tag ausklingen lassen.
Nachtragen kann ich noch das die spanischen Fernstraßen hervorragend ausgebaut sind und ein unheimlich dichtes Netz bilden. Die Beschilderung ähnelt der Deutschen.
Auch wenn ich nun endlich in Spanien angekommen bin, so vermisse ich jetzt schon die französischen Straßen.

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Tag 5 (1).JPG
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Das war meine Aussicht beim Frühstücken.
Der Strand war hier eher Grobkörnig.
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Tag 5 (1).JPG



Tag 5 (2).JPG
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Blick von der D86 nach Frankreich, bevor es dann nach Spanien ging.
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Tag 5 (3).JPG
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Mehr Mittelmeerflair geht nicht. Dieses Bild von Banyuls-sur-Mer musste ich machen.
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BeitragVerfasst am: 20.05.2025 11:51    Titel: Re: Reisetag 3 (Donnerstag) Antworten mit Zitat

Per @ 16.05.2025 07:14 hat folgendes geschrieben:
Doc² @ 15.05.2025 19:20 hat folgendes geschrieben:
Für so eine Reise, wie ich sie gerade mache gibt es nicht das perfekte Fahrzeug. Nichts hat das deutlicher gezeigt wie der heutige Tag.
Während ich im Regen meine Dachzelt leer geräumt und alles abfahrbereit gemacht habe, dachte ich mir, ein Wohnwagen währe eine bessere Wahl gewesen, und auch wärmer in der Nacht.

Also ein ausgebauter "Hundefänger" mit etwas mehr Leistung?!

Den T6 4Motion fand ich ziemlich perfekt, da gibts wenn man mag ja auch noch Höherlegungskits.

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BeitragVerfasst am: 20.05.2025 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn du ihn nicht selbst bezahlen musst, mag ein T6 ok sein.
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